Ablauf einer Remarketing Kampagne

Begriffsdefinition: Was ist Remarketing

Remarketing bzw. Retargeting bezeichnet im Bereich der Onlinewerbung eine Strategie, bei der auf anderen Websites für das eigene Angebot geworben wird, nachdem die User bereits die eigene Internetadresse besucht haben.

Es ergibt sich der folgende Ablauf beim Einsatz von Remarketing:

  1. Die Interessen der User (bei Besuch der Website, aber auch generell) werden erfasst.
  2. Besucher werden auf anderen Websites wieder erkannt und auf Angebote hingewiesen, die sie bei ihrem Besuch auf der eigenen Website angesehen haben
  3. Ziel ist es, den Besucher wieder zurück auf die eigene Website zu locken und zu der gewünschten Conversion zu animieren

Die Technik hinter Remarketing

Technisch gesehen werden Cookies des Ad-Netzwerkes genutzt; in die eigene Website wird zunächst ein Remarketing-Pixel integriert, das beim Besuch abgerufen wird. Dieses Pixel setzt beim Nutzer einen Cookie und speichert die jeweiligen Nutzerinteressen ab. Wenn der User nun andere Seiten besucht, die ebenfalls Werbeanzeigen des gleichen Netzwerks einblenden, erkennt der Betreiber des Ad-Netzwerkes die gespeicherten Informationen und kann die Werbung dynamisch und gezielt anpassen.

Remarketing ist nicht nur AdWords

Obwohl Google mit AdWords bzw. AdSense natürlich zu den größten Anbietern im Bereich von Onlinewerbung gehört, wäre es falsch, diese Strategie darauf zu verengen, denn es gibt zahllose weitere Anbieter, die auf CPM oder CPC Basis Remarketing Optionen anbieten und dort teilweise bessere Ergebnisse erzielen als der Branchenprimus.

Verschiedene Strategien

Wer Remarketing einsetzen möchte, muss sich klar machen, dass es verschiedene Strategien gibt, die darin differieren, was das Ziel sein soll und wer vor allem angesprochen wird:

  • Alle-Nutzer-Strategie: dieses Remarketing betrifft alle Besucher der eigenen Website und ist für kleinere Seiten oder Shops eine sehr effiziente Lösung, da ansonsten unter Umständen zu wenig User die Anzeigen sehen; größere Webprojekte verschenken damit in der Regel jedoch Potential.
  • Produktgruppen-Strategie: definiert das Remarketing und die entsprechenden Werbemaßnahmen auf unterschiedliche Sortimente; bei einem Beikleidungsshop könnte es beispielsweise verschiedene Maßnahmen für Sommer- und Wintermode geben. Die Einteilung kann auch anhand verschiedener Marken geschehen.
  • Kaufzyklus-Strategie: die wohl komplexeste Strategie, die allerdings bei großen Projekten auch die höchsten Erfolgsaussichten verspricht: die Werbemaßnahmen werden danach eingeteilt, ob ein Nutzer lediglich Übersichtsseiten, gezielte Suchen oder Detailansichten (etc.) besucht hat. Selbstverständlich sind auch Mittelwege zwischen mehreren Strategien möglich.

Tipps für erfolgreiches Remarketing

Abschließend einige Tipps, um den größtmöglichen Nutzen aus den Werbemaßnahmen zu ziehen:

  1. Kennen Sie Ihre Zielgruppe: Wer nicht weiß, wen er wo ansprechen möchte, der wird mit Remarketing keinen Erfolg haben; an erster Stelle muss deshalb immer die Analyse stehen.
  2. Fremde User mit Google Optionen abdecken: Google bietet seit einiger Zeit mit „ähnliche Zielgruppen“ eine Möglichkeit an, um Nutzer abzudecken, die nicht auf der eigenen Website waren, aber deren Suchverhalten denen gleicht, die sich dort umgesehen haben. Dies erhöht die Zahl möglicher Conversions massiv.
  3. Erfolge im Auge behalten und gegensteuern: Wer merkt, dass das Remarketing nicht den gewünschten Erfolg bringt, sollte so schnell es geht, optimieren und gegebenenfalls die Strategie testen, denn ansonsten werden lediglich wertvolle Ressourcen verschwendet.